Tage der Transformation - Stipendienprogramm für Mentor*innen & Mentees
- Mentoring Austria
- 1. Juli
- 4 Min. Lesezeit

Die „Tage der Transformation“ unter dem Thema „Achtung“ wagen 2025 den Grenzgang zwischen Alarmismus und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Mit den „Tagen der Transformation“ untersucht GLOBART zum nunmehr vierten Mal gemeinsam mit Künstler*innen, Wissenschafter*innen, Autor*innen und Aktivist*innen unser Verhältnis zur Welt. Im Zentrum stehen inspirierende Begegnungen, Grenzgänge zwischen Vortrag und Performance, künstlerische Interventionen, Diskussionsveranstaltungen und Workshop-Formate. Gestalter*innen, Vordenker*innen sowie junge Talente aus Kunst, Design, Literatur, Forschung, Wirtschaft und aus der Zivilgesellschaft, Menschen aus allen Generationen, Kulturen und mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Weltanschauungen arbeiten hier gemeinsam an den Fragen, die uns heute und in Zukunft beschäftigen.
Von 29. bis 31. August 2025 widmet sich das Festival im besonderen Ambiente des Stift Melk dem Thema ACHTUNG. In Zeiten, in denen das gesellschaftliche Klima von Tag zu Tag rauer wird und die weltpolitischen Grenzüberschreitungen immer bedrohlicher erscheinen, liegt der Sprung zum Alarmismus nahe. Mit der Ausgabe 2025 schafft GLOBART einen Rahmen, in dem ACHTUNG als eine grundsätzliche Einstellung zur Welt im Mittelpunkt steht und genau deshalb thematisch dorthin drücken kann, wo es weh tut. „Durch das laute Geschrei der Populisten und die permanente Abgrenzungsrhetorik ist die enorme Kraft der konstruktiven Auseinandersetzung in den Hintergrund getreten. Wir wollen drei Tage lang streiten, staunen, versöhnen, verhandeln und erforschen“, erklärt Intendant Fabian Burstein, unter dessen Intendanz das diesjährige Festival erstmals stattfindet. „Wir feiern den Diskurs als Kulturtechnik, dank derer wir endlich wieder ins Verhandeln kommen, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen.“
„Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Programm die Möglichkeit und Aufgabe hat, dem Status quo kritisch zu begegnen, ohne dabei weiter zu spalten“, erklärt Stefanie Jaksch, Kuratorin der Tage der Transformation. „Unsere Gäste und die Vielfalt der Bezüge, die sie zum Thema ACHTUNG herstellen, sind Sinnbild für diese Überzeugung. Ja, wir werden nicht immer einer Meinung sein, aber voller Achtung füreinander und unsere individuellen Erfahrungen. Denn genau das stellt die Basis für stabile Beziehungen dar.“
Das Programm:
Die deutsche Schriftstellerin Asal Dardan hat mit dem Sachbuch „Traumaland” einen brandaktuellen Text in den Diskurs eingeführt, der die Trauma der Vergangenheit mit der krisengebeutelten Lebensrealität anno 2025 verknüpft und dadurch wertvolle Erkenntnisse liefert. Unter dem ungewöhnlichen Titel „Wie die Vergangenheit unabänderlich war, würde die Hoffnung unabänderlich bleiben” hat sie eigens für die Tage der Transformation eine Keynote entwickelt, die den programmatischen Rahmen des Festivals absteckt. Dazu Kuratorin Stefanie Jaksch: „Für die Eröffnung wollten wir bewusst eine Position einladen, die uns aus unserer selbstreferentiellen Diskursblase entführt und das Publikum mit einer ehrlichen, kompromisslosen und vor allem zukunftsträchtigen Erinnerungsarbeit konfrontiert. Dass mit Asal Dardan eine Wunschkandidatin mit Renommee im gesamten deutschsprachigen Raum zugesagt hat, ist ein wirklicher Glücksfall.” Stefanie Jaksch wird im Anschluss an die Eröffnungsrede auch ein Gespräch mit der Autorin moderieren.
„Wie aus einem Schneeball eine Lawine wird”, dieser Frage widmet sich die ehemalige Skirennläuferin und nunmehrige Menschenrechtlerin Nicola Werdenigg in ihrer Rede am Samstag, den 30.08. Die ehemalige Olympionikin thematisierte im Sog von #MeToo sexuellen Missbrauch im österreichischen Skisport und machte sich damit mächtige Feinde. Ihre Einblicke rütteln auf, inspirieren, machen Lust auf Engagement. Dazu Intendant Fabian Burstein: „Nicola Werdeniggs Weg steht stellvertretend für die Erfahrungen vieler Betroffenen aus Kunst, Kultur oder eben Sport, die sich öffentlich gegen Missbrauch in großen Machtsystemen positioniert haben. Mut und Solidarität werden selten belohnt – zunächst muss man Anfeindungen und Drohgebärden überstehen. Nicola Werdeniggs klare Innensicht wird Menschen dabei helfen, sich dennoch für diesen Weg zu entscheiden.”
Ähnliche Hoffnungen sind mit der Festschrift von Maria Mayrhofer zu den Tagen der Transformation 2025 verknüpft. Rechtzeitig zum zehnten Geburtstag der zivilgesellschaftlichen Plattform #aufstehn wird die Publikation im November erscheinen und ausloten, wie wir Selbstwirksamkeit entwickeln können, um eine wehrhafte Demokratie zu bauen.
Der deutsche Schauspieler Samuel Koch – derzeit an den Münchner Kammerspielen engagiert und als Speaker für Inklusions- und Kulturthemen im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt – wird Peter Turrinis legendäres Einpersonenstück „Endlich Schluss” im Rahmen einer szenischen Lesung performen. Mit Renata Schmidtkunz spricht er am Samstag, 30.8. über seine Gedanken zum Stück („Im Gespräch“ Live-Aufzeichnung).
Die bekannte Psychiaterin Sigrun Roßmanith spricht über die „Missachtung” als destruktives Element des Wandels, während der politische Theoretiker und Shootingstar der zivilgesellschaftlichen Publizistik Johannes Siegmund anhand des Prinzips „Klimasolidarität” zur Verteidigung der Zukunft ausholt.
Kabarettist Hosea Ratschiller wird zum unvergleichlichen Dreh- und Angelpunkt einer perspektivenreichen Talkshow, bei der „Protagonist*innen des Wandels“ ihre ganz konkreten Ideen für eine bessere Zukunft präsentieren. In diesem Jahr mit: Acker e.V., Junge Ohren e.V., Kicken ohne Grenzen, Verein Bürger*innen-KRAFTwerk.
Protagonist*innen des Wandels sind Menschen, die durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement
Haltung zeigen – und damit andere inspirieren.
Mit der Spiegel Bestseller-Autorin Florence Brokowski-Shekete kommt eine Pionierin der transkulturellen Kinder- und Jugendpädagogik nach Melk, die stets auf die Verbindung von Diversität und Empowerment hinweist.
Auch beim musikalischen Programm setzen die „Tage der Transformation“ auf ein vielschichtiges Highlight: Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger präsentieren am Eröffnungsabend ihre „Sad Songs To Cry To“. Am Samstag steuern die beiden „musikalische Moderationen“ zwischen festen Song-Strukturen und Improvisation bei.
Begleitend zum Festival präsentiert der art brut-Künstler Franz Nigl die bisher größte Ausstellung aus seinem Tonfiguren-Konvolut NIGLS CROWD. Zu sehen im Stiftspavillon von 29. August (Vernissage um 15:00) bis 31. Oktober 2025. Die Ausstellung ist eine Kooperation von Globart mit ATELIER 10.
Ticket & Ermäßigungen:
Der Vorverkauf für die „Tage der Transformation“ 2025 ist bereits gestartet: globart.at/tage-der-transformation-2025 bzw. kupfticket.com/events/tage-der-transformation-2025
Es sind sowohl Festival- als auch Tagestickets in unterschiedlichen Kategorien erhältlich. Ermäßigungen gibt es für Menschen bis 26 Jahre und zivilgesellschaftlich engagierte Personen (-50%) sowie für Ö1-Club- und Globart-Mitglieder (-10%).Hunger auf Kunst und Kultur: Begrenztes Freikarten-Kontingent für Kulturpass-Besitzer*innen
Kinderbetreuung:
Für Kinder von 3 bis 8 bieten wir am Sa 30.8. (ganztags) und So 31.8. (vormittags) eine Betreuung an.
Über Globart:
GLOBART entwickelt Formate, die Begegnungen ermöglichen. Unterschiedliche Felder sollen im Dialog bleiben und der Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt werden. Positionen aus Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft, Religion, Aktivismus und Kunst werden befragt und ermöglichen überraschende Entdeckungen jenseits herkömmlicher Pfade. GLOBART schafft zudem Räume, in denen brennende Themen der Gegenwart und Zukunft diskutiert werden. Künstlerische Interventionen und Strategien, die das Unvorhergesehene provozieren, sind dabei ein essentieller Teil der Konzeption.
Globart – Verein für diskursive Praxis
Goldschmiedgasse 10/3/3 1010 Wien, Österreich
Tel.: +43 676 841090337 / E-Mail: info@globart.at / www.globart.at
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